FUCHUR und AURYN 
die Kurzhaarcollies, unser Hobby Dogtrekking und meine zweite Leidenschaft das Nähen

ein paar allgemeine Näh-/Zubehörtipps


Seht die Tipps und Nähvarianten bitte als Vorschlag wie man an die Sache ran gehen kann, ihr könnt natürlich nach euren eigenen Vorlieben nähen. Ihr müsst nicht haargenau den Anleitungen folgen, wenn ihr etwas anders verarbeiten möchtet! Es führen viele Wege zum fertigen Ergebnis, es gibt nicht nur den einen Weg! Ich zeige euch wie ich es nähe, ihr könnt es natürlich in anderer Reihenfolge/Art anfertigen. Somit seht es bitte nur als Vorschlag, und nicht als fixe Vorgabe!


  • Nähmaschine
    zum Nähen von Halsbändern und Geschirren benötigt ihr am besten eine robuste Nähmaschine. Also wenn ihr öfters Hundezubehör näht empfehle ich euch eine mechanische Nähmaschine (für den kleinen Geldbeutel zB von W6, ...). Wenn ihr eine computergesteuerte Nähmaschine besitzt, seid bitte sehr umsichtig in der Verwendung, vor allem bei den dicken Stellen!! 

  • Nähnadel
    eine Universalnadel in der Stärke 90 oder 100

  • Nähgarn
    verwendet auf jeden Fall ein Polyesternähgarn (kein Baumwollnähgarn). Wenn ihr nur für den eigenen Hund näht und dieser kein Leinenrambo ist und ihr wirklich gut vernäht = eine Stelle mehrfach vernäht, könnt ihr zB auch das "normale" Nähgarn von Butinette verwenden, Gütermann, Amann.
    Sehr strapazierfähig ist zB Amann Serafil in den Stärken 80, 60, 40 (bekommt in Österreich bei Nähmaschinen Binder). Je kleiner die Zahl, desto dicker und stärker das Garn. Aber Achtung nicht jede Nähmaschine mag dickes Garn, da müssen die Einstellungen dann schon auch passen (bei einigen Nähmaschinen gibt es sogar separat erhältliche Unterfadenspulen für dickes Garn, die Nähnadel sollte dann eher eine 100, 110 sein, usw.)

  • Gurtband und welche Breite
    für Gurtband braucht ihr nur in Google "Gurtband Meterware" eingeben und es werden einige Shops angezeigt. In den größeren Shops bekommt ihr ebenfalls gleich das andere nötige Zubehör an Schiebern, Klickverschlüssen und (D-)Ringen.

    Zur Breite eine kleine PERSÖNLICHE Empfehlung. Die Gurtbänder und das nötige Zubehör sind meistens auf einen größeren Bereich ausgelegt, aber ich bin einfach der Meinung, dass muss man nicht ausreizen. Und die natürliche Abnützung (Witterung, oftmalige Verwendung, wie sehr der eigene Hund das Material beansprucht) kommt ja auch noch hinzu. Ihr könnt die Gurtbandbreiten sehr gerne auch kombinieren, zB wenn ihr für den Schulterbereich eine schmälere Breite verwenden möchtet, oder einen breiten Rückensteg, einfach je nach Figur des Hundes:
    15 mm - für Mini-Hunde bis ca. 4-8 kg
    20 mm - für kleinere Hunde bis ca. 15-20 kg
    25 mm - für mittelgroße Hunde bis ca. 25-30 kg
    30 mm - für größere Hunde bis ca. 35-40 kg
    40 mm - für große Hunde bis ca.  50-65 kg
    50 mm - für riesige Hunde über 65 kg

    Dementsprechend benötigt ihr dann auch das passende Zubehör aus Schiebern, Klickverschlüssen und (D-)Ringen

  • Ringe und D-Ringe
    Achtet hier bitte, dass ihr entweder VERSCHWEISSTE Stahlringe oder welche aus Edelstahl oder Messing verwendet. Sind zB die Stahlringe nicht verschweisst, kann sich der Ring durch Zug aufbiegen und ihr steht dann ohne Hund an der Leine da.

  • Polsterung
    für die Polsterung könnt ihr zB die folgenden Materialien verwenden:
    - Neopren - das dickste Material, da muss die Nähmaschine am meisten leisten (Achtung: es gibt Hunde bei denen Neopren eine Kontaktallergie auslösen kann)
    - (Polar-)Fleece - kann bei langhaarigen Hunden aber zu Verfilzung führen
    - Airmesh - lässt sich super gut und einfach Vernähen, ergibt eine weiche Polsterung, aber durch die "offene" Struktur des Materials, kann es bei (sehr) kurzem Fell reiben
    - Sofsthell - auch relativ einfach zu vernähen und in vielen bunten Farben erhältlich (hier kann man zB noch Airmesh innen drinnen hineinarbeiten damit es dicker gepolstert ist.
    - Cordura-, Outdoorstoff oder Oxfordgewebe - hier wird meistens noch ein Schaumstoff innen drinnen miteingearbeitet, da der Stoff selber nur sehr dünn ist, dafür wasserabweisend. Bei diesen Stoffen müssen ebenfalls die Enden eingeschlagen und festgenäht werden, sonst trennt er sich auf. Das muss man bei den zuvor genannten Stoffen nicht machen (kann es aber natürlich)

  • sonstige Utensilien:
    - Schere
    - Maßband
    - Kreidestift
    - Geodreieck
    - Stoffklammern und Nadeln


Welche Verschlüsse und Schieber ihr für das Geschirr/Halsbänder, bei welcher Polsterungsart, ihr am Besten verwendet findet ihr am Ende der Seite! 

-> verschiedene Möglichkeiten die Polsterung anzubringen:

Ich nähe grundsätzlich zuerst die Gurtbänder, wie gewollt zusammen, und bringe die Polsterung im nächsten Schritt an (es gibt auch eine andere Methode wie bei bekannten Geschirrherstellern, diese Variante zeige ich kurz im weiteren Verlauf) und lasse die Polsterungskanten offen/unbearbeitet,
damit die Kanten einfach schön weich bleiben. Das ist bei Fleece, Airmesh, Softshell und Neopren problemlos möglich. Verwende ich Outdoorfstoffe müssen die Enden umgelegt werden, da sich das Material sonst auftrennt

.
Meine persönliche Methode, hier mit Softshell und einer zusätzlichen Lage Airmesh für mehr Polsterung. Ich schneide mir den Softshell für die gewünschte Breite zu (doppelte Breite von der gewünschten Endbreite) und lege in die Mitte noch einen Streifen Airmesh (in der gewünschten
Endbreite). Klappe zuerst eine Seite des Softshells in die Mitte, lege das Gurtband drauf und nähe alles fest. Das selbe mach ich bei der anderen Seite. Alles eine Sache der Übung:


Die für viele einfachere Variante, ist zB einen Schlauch zu nähen. Dazu die gewünschte Breite zuschneiden (doppelte Endbreite plus ca. 1 cm). Entweder die beiden rechten/schönen Seiten aufeinander legen, zusammennähen und danach den Schlauch wenden. Oder wie auf den Bildern die beiden linken Seiten (beim Softshell die beiden Fleeceabseiten) aufeinander zu einem Schlauch legen und knappkantig runternähen. Dann wird die Naht in die Mitte gefaltet/gelegt und ich kann mein Gurtband darauf legen und festnähen:


Möchte ich keine unbearbeiteten/offenen Kanten beim Geschirr gibt es ebenfalls mehrere Varianten. Wenn ich die Polsterung zuvor zu einem Schlauch zusammengenäht habe, wende/stülpe ich oben den ersten Zentimeter vom Stoff in den Schlauch hinein und kann entweder knappkantig oder füßchenbreit vernähen und anschließend nähe ich erst mein Gurtband fest. Je näher an der Kante desto härter/spitzer werden die Kanten/Ecken:


Hier noch der Unterschied zu den Annähvarianten. Variante 1, meine persönliche Variante, anhand der Klickverschlüsse. Ich „falte“ zuerst das Gurtband, nähe das Gurtband zusammen (nähe dabei oftmals drüber oder eine Box) und bringe erst dann die Polsterung an: 


Variante 2 anhand der Klickverschlüsse: es wird ca. ein 5-6 cm langes Stück vom Gurtband an die Polsterung genäht (diese Länge variiert), dann wird das Gurtband mit den aufgefädelten Klickverschluss zurechtgelegt/gefaltet und ein-zweimal umrundend das Gurtband mit Klickverschluss festgenäht:




Bevor es nun richtig losgeht, noch ganz allgemein, was ich meine wenn ich beim Nähen von einer Box, Geradstich oder einem ZickZack-Stich schreibe. Bei mir werden die Nähte auch immer MEHRFACH vernäht, sicher ist sicher, mag das Garn noch so stark sein. Ausgenommen davon ist nur, wenn ich lediglich die Polsterung auf das Gurtband nähe, hier reicht natürlich eine Naht.


Ich zeige euch bei den Geschirren und Halsbändern zwei Varianten für die Polsterung

  • oben die schmale Polsterung, dafür wirklich komplett durchgepolstert
  • unterhalb die breite Polsterung, welche nur in der kleinsten Einstellung wirklich komplett gepolstert sind



Für die beiden Varianten empfehle ich euch verschiedene Verschlüsse:

Links seht ihr die Klickverschlüsse und Schieber für die Variante mit der breiten Polsterung. Ihr solltet hier am Besten Klickverschlüsse verwenden, wo der "männliche Teil" der Verschlüsse einen geriffelten Zwischensteg hat (für besseren Halt des Gurtbandes) und die normalen, schmalen Schieber. Hier wird nur das Gurtband durch die Verschlüsse und Schieber gezogen.

Ganz rechts für die Variante mit der schmalen Polsterung verwendet am Besten Klickverschlüsse mit nur einem breiten Durchlass und Schieber mit einem hohen Durchlass. Bei dieser Variante wird nämlich das Gurtband inklusive Polsterung durchgezogen.

Wenn ihr Metallverschlüsse und -schieber bei der breiten Polsterungsvariante verwenden möchtet, versucht hier möglichst Klickverschlüsse mit einem geriffelten Zwischensteg zu besorgen, wie der silberne Verschluss in der Mitte des Bildes (gibt es leider nicht in jeder Farbe und Größe). Die Metallschieber sind um einiges glatter und rutschiger, und dadurch rutscht das Gurtband vieeeel leichter durch. Und selbst wenn der Hund nur wenig zieht, verstellt sich das Gurtband relativ rasch und wird von alleine lockerer/länger und man muss es wieder nachstellen/kleiner stellen. Durch den geriffelten Zwischensteg wird zumindest beim Bauchgurt dies halbwegs verhindert.